Die Germanen

Was von den Germanen überliefert ist wissen wir von den Römern. Tacitus berichtete in seinem Werk Germanica, dass der Gott Tuisto als Urvater aller Germanen verehrt wurde.  Tuisto oder „Duis“ war ein Zwitterwesen und auf seinen Namen geht möglicherweise das Wort „Deutsch“ zurück. Die Namen der Städte Deutz und „Duis“-burg leiten sich ebenfalls von Tuisto ab. Auch das englische Wort „Tuesday“ bezieht sich auf Tuisto als erste Gottheit nach Sonne und Mond, Sunday und Monday. Tuisto hat einen Sohn mit dem Namen Mannus. Dessen drei Söhne sollen die Begründer der drei großen ethnischen Einheiten Ingävonen, Herminonen und Istävonen gewesen sein.

  • Ingaevones vertrauten dem Geburtsadel, Beschlüssen der Volksversammlung und setzten auf die Götter des Fortschritts und des Handels: Angel, Sachsen, Chauken, Friesen, Warnen, Kimbern und Teutonen.
  • Istaevones lebten entlang des Rheins, vertrauten dem Geburtsadel, Beschlüssen der Volksversammlung und setzten auf die Götter der althergebrachten Ordnung, der Tradition: Sicambri (Cimbri) Sugambrer (aus denen Marser und Chatturier hervorgegangen sind), Usipeter, Tenkterer, Tubanten, Brukterer, Chamaven und wahrscheinlich Ubier.
  • Herminones vertrauten bewährte Heerkönige und stürzten sich in gerne in Kriegsabenteuer und stellten Söldner: Sueben, Hermunduren, Chatten, Cherusker.

Tungerer = Germanen

Weit vor Beginn der Eroberung Galliens durch Gaius Iulius Caesar (58 v. Chr.) überquerten fünf Germanstämme, Condrusi, Eburones, Caerosi, Paemani, und die Segner den Rhein und vermischten sich mit den dort seit rund 300 Jahren lebenden Kelten.  Die Eburonen wurden 54/53 v. Chr. im Verlauf des Gallischen Krieges weitgehend ausgerottet, weshalb die Römer dann den Tungern das Land zuwiesen. Tongern ist heute die älteste Stadt Belgiens (gegründet um 15 v. Chr.), entstanden aus der römischen Siedlung Aduatuca Tungrorum, die an der Römerstraße von Köln nach Boulogne-sur-Mer, der Via Belgica lag.

Tacitus behauptet in seinem Buch Germania: „Die ersten, die den Rhein überschritten und die Gallier vertrieben hatten, die jetzigen Tungrer, seien damals Germanen genannt worden. So habe der Name eines Stammes, nicht eines ganzen Volkes, allmählich weite Geltung erlangt: zuerst wurden alle nach dem Sieger, aus Furcht vor ihm, als Germanen bezeichnet, bald aber nannten auch sie selbst sich so, nachdem der Name einmal aufgekommen war.“

Basierend auf dieser Geschichte wird auch eine keltische Etymologie des Wortes „Germane“ wahrscheinlich. Erwogen werden die Wurzeln von altirisch gair ‚Nachbar‘ oder gairm ‚Schrei‘, woraus die Benennungsmotive „die Nachbarn“ bzw. „die Schreienden“ resultieren. Die Tradition der schreienden Nachbarn hat sich in vielen Deutschen Gemeinden bewahrt…

Bilder Quellen: 

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Friedrich_T%C3%BCshaus_Schlacht_zwischen_Germanen_und_R%C3%B6mern_am_Rhein_1876.jpg

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Germania_70_de.svg Andrei nacu [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)]

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Tungerer

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