Innozenz II. (vorher Gregorio Papareschi di Guidoni; * vor 1088 bis †1143) war Papst von 1130 bis 1143. Unter den Päpsten Gelasius II. und Calixt II. war er bereits in diplomatischen Missionen tätig und trug 1122 durch seine Vermittlungen maßgeblich zur Beilegung des Investiturstreites mit dem Wormser Konkordat bei. Nach dem Tod von Papst Honorius II. am 14. Februar 1130 standen sich zwei Familien gegenüber, die um die Besetzung des Amtes stritten: die Frangipane und die Pierleoni. Mit einem Trick versuchten die Frangipane und ihr Verbündeter, der Kardinal Haimerich, ihre Widersacher zu überrumpeln, in dem sie noch an Honorius‘ Todestag Gregorius zum Papst Innozenz II. ernannten. Die Mehrheit der Kardinäle wählte jedoch am selben Tag Pietro Pierleoni zum Gegenpapst Anaklet II., womit ein acht Jahre währendes Schisma begann.
Der deutsche König Lothar III. entschied sich schließlich für Innozenz, zog zu seiner Unterstützung nach Rom und wurde am 4. Juni 1133 von Innozenz zum Kaiser gekrönt. Die Feierlichkeiten fanden allerdings in der Lateranbasilika statt, da St. Peter von Anaklet II. und seinen Unterstützern besetzt war. Nachdem Lothar Italien wieder verlassen hatte, wurde Innozenz durch Anaklets Truppen nach Pisa vertrieben, wo er bis zum Tod Anaklets am 25. Januar 1138 in Wartestellung bleiben musste. Zu Anaklets Nachfolger wurde Viktor IV. gewählt, der sich jedoch nur wenig später Innozenz unterwarf.
Am 29. März 1139 bestätigte Papst Innozenz in der Bulle „Omne datum optimum“ die Gründung des Templerordens. Im selben Jahr fand auch das Zweite Laterankonzil statt, das Anaklet und seine Anhänger (darunter den Normannenkönig Roger II.) verurteilte. Wenig später zog Innozenz an der Spitze eines Heeres gegen Roger, wurde jedoch von diesem gefangengenommen und musste dessen Forderungen anerkennen. Innozenz durfte trotzdem nach Rom zurückkehren und sein Pontifikat bis zu seinem Ende 1143 behalten. Der römische Senat jedoch hatte zwischenzeitlich praktisch sämtliche weltliche Macht vom Papst übernommen.
Auf Innozenz folgte Lucius II. (ursprünglich Gerardus Caccianemici de l’Orso, †15. Februar 1145) der am 12. März 1144 inthronisiert wurde. Lucius versuchte sofort die Macht wieder an sich zu reißen, indem er den römischen Senat auflöste und auch wieder die Konfrontation mit Roger II. von Sizilien suchte, um diesem an dessen Pflichten als Vasall des Heiligen Stuhls zu erinnern. Aber Roger zwang auch Lucius mit Waffengewalt, seine Bedingungen zu akzeptieren. Ermutigt durch Lucius‘ Niederlage, übernahm der römische Senat daraufhin, wieder die Macht. Nachdem Lucius vergeblich den römisch-deutschen König Konrad III. zu Hilfe gerufen hatte, zog er schließlich selbst mit einer kleinen Armee gegen den Senat. Aber auch diesen Krieg verlor Lucius und starb an den Folgen einer Verletzung, die er sich während dieses Kampfes zugezogen hat.
Sein Nachfolger Eugen III., ursprünglich Bernardus Paganelli, war von 1145 bis 1153 Papst und ein ehemaliger Schüler von Bernhard von Clairvaux. Als guter Zisterzienser rief Eugen III. am 1. Dezember 1145 zum Zweiten Kreuzzug auf. Zudem gestattete er den sächsischen Adligen, einen Kreuzzug gegen die heidnischen Wenden zu führen und dem Ordensrittern des Templerordens gewährte er das Recht, ständig ein rotes Kreuz auf der linken Schulter ihres weißen Mantels zu tragen, womit sich ihr Habit nun von dem der Zisterzienser unterschied. Am 23. März 1153 schloss Eugen mit König Friedrich Barbarossa den Vertrag von Konstanz, welcher ihm den Beistand des Königs gegen die rebellischen Römer sichern sollte. Noch bevor Barbarossa mit seinem Heer nach Rom ziehen konnte, starb Eugen aber Barbarossa beendete dann den über 12 Jahre währenden Bürgeraufstand der Römer und ließ 1155 Arnold von Brescia, einen der Anführer des Aufstands hinrichten. Arnold (*1090- 1155) vertrat die Auffassung, dass auch der Säkularklerus, nach Vorbild der Mönche, Besitzlosigkeit und Ehelosigkeit üben und auf jegliche weltliche Macht verzichten sollten. Vielleicht war es ja Arnold der Friedrich Barbarossas zwei Jahre später auf die Idee brachte, in einem Schreiben zum ersten Mal mit der Formulierung Sacrum Imperium, ein Gegenkonzept zu dem päpstlichen Suprematieanspruch zu formulieren, um die vom Papsttum im Investiturstreit erkämpfte Position wieder rückgängig zu machen?
Bilder Quellen: kirq (Tomasz Halszka) / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)
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